Die in Deutschland und Europa lebenden Menschen haben vielfältige und sich überschneidende soziale, geschlechtliche, kulturelle, religiöse und weitere Zugehörigkeiten. Trotzdem lassen sich gegenwärtig wieder verstärkt Versuche der Konstruktion eines homogenen nationalen „Wir“ in Abgrenzung von einem vermeintlich kulturell „Anderen“ beobachten.
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Weiterbildungen zum Thema „Antimuslimischer Rassismus und Männlichkeitskonstruktionen“
Die in Deutschland und Europa lebenden Menschen haben vielfältige und sich überschneidende soziale, geschlechtliche, kulturelle, religiöse und weitere Zugehörigkeiten. Trotzdem lassen sich gegenwärtig wieder verstärkt Versuche der Konstruktion eines homogenen nationalen „Wir“ in Abgrenzung von einem vermeintlich kulturell „Anderen“ beobachten. Dieser als „Othering“ bekannte Prozess findet seinen Ausdruck derzeit besonders in einer Problematisierung von muslimischen und als muslimisch markierten Männern. Diese werden entweder als strenge und konservative Familienoberhäupter, als potenzielle Terroristen, als religiöse Fanatiker oder als junge Sexualtäter dargestellt, die „unsere Frauen“, „unsere Werte“ und „unsere Gesellschaft“ bedrohen. Eng verknüpft mit diesen Stereotypisierungen ist eine laut aktuellen Studien zur „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ fortlaufende Zunahme von ausländerfeindlichen sowie antimuslimischen Einstellungen in allen Gesellschaftsschichten in Deutschland. Insofern solche Einstellungen jedoch auch Menschen betreffen, die weder Ausländer noch Muslime sind, greifen die Begriffe Ausländerfeindlichkeit oder Islamophobie zu kurz. Stattdessen lässt sich in Deutschland derzeit von einem zunehmenden antimuslimischen Rassismus sprechen, in dem muslimisch markierte Menschen ganz unabhängig von ihrer Nationalität oder tatsächlichen Religionszugehörigkeit als einer „anderen Kultur“ angehörig konstruiert werden.
In unseren Weiterbildungen beschäftigen wir uns vor diesem Hintergrund mit historischen und gegenwärtigen Entwicklungen des antimuslimischen Rassismus und seiner sozialen und politischen Effekte.
Teilnehmende an unseren Weiterbildungen unterstützen wir dabei, gelernte Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen etwa in Interaktionssituationen mit muslimischen oder als muslimisch markierten Männern (besser) zu verstehen und diskriminierungskritische Handlungsoptionen (weiter) zu entwickeln.
Derzeit bieten wir Weiterbildungen, Workshops und Seminare mit folgenden Schwerpunkten an:
Modul 1
Antimuslimischer Rassismus und Männlichkeitskonstruktionen in Deutschland: Fokus Geschichte, Gegenwart und Effekte von Geschlechterkonstruktionen im antimuslimischen Rassismus
Modul 2
Soziale Arbeit im antimuslimischen Rassismus: Fokus Einführung in das Thema, Praxisreflexion und kollegiale Beratung
Modul 3
Pädagogische Praxis im antimuslimischen Rassismus: Fokus Einführung in das Thema, Praxisreflexion / Kinder- und Jugendmedien
Modul 4
Interventionsstrategien gegen antimuslimischen Rassismus im Alltag: Fokus Kurzeinführung in das Thema, Beschäftigung mit Privilegien und Interventionsstrategien