Netzwerk Tolerantes Sachsen
Die Kampagne Solidarität statt Kahlschlag ist ein Zusammenschluss verschiedener zivilgesellschaftlicher Träger der Integrationsarbeit in Sachsen.
Integrationsarbeit ist eine tragende Säule unserer demokratischen Gesellschaft – sie geht uns alle an und hält uns zusammen. Doch in Sachsen ist die Integrationslandschaft in Gefahr: Förderungen werden gekürzt oder sind schon weggefallen. Das betrifft Vereine und Projekte, die sich für Integration, Migration und Teilhabe einsetzen. Viele kämpfen um ihre Existenz oder mussten aufgeben. Die Folgen? Fachkräfte verlieren ihre Jobs oder arbeiten unter unsicheren Bedingungen. Weniger Personal muss mehr leisten, was zu Druck und Problemen führt. Die Arbeit mit Migrant*innen leidet, weil viele Angebote wegfallen. Das bedeutet: weniger Zugang zu Arbeit und Bildung und mehr Abhängigkeit von staatlicher Hilfe. Weniger Begegnungsorte führen zu mehr sozialen Spannungen und unser gesellschaftlicher Zusammenhalt bröckelt.
Dagegen müssen wir jetzt handeln! Eure Unterstützung ist dringend gefragt!
Das Netzwerk Tolerantes Sachsen startete deshalb eine Videokampagne, in der es Vereine und Projekte aus Sachsen vorstellt, die wertvolle Arbeit leisten.
Zum Überblick der Videokampagne
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Die Kampagne baut auf das Positionspapier “Solidarität statt Kahlschlag” auf (TolSax, 24.07.2024)
In Sachsen gelten die meisten Beratungs- und Unterstützungsangebote im Arbeitskontext
Migration und Integration als “freiwillige Aufgaben” und sind nicht gesetzlich verankert. Sie stehen
damit nicht nur permanent zur Disposition, wenn es um Haushaltsverhandlungen geht, sondern
müssen auch seit jeher mit prekären Rahmenbedingungen und unter zunehmend widrigen
Umständen – um Anerkennung, Wertschätzung, und vor allem ihre existenzielle Grundlage
kämpfen. Größtenteils handelt es sich dabei um staatliche Zuwendungen als Projektfinanzierung,
was schon per Definition einer regelfinanzierten Struktur widerspricht, die Migrationsthemen
dringend brauchen.
Als sich die Anzahl an Schutzsuchenden 2015 erhöhte, stieg auch in Sachsen der gesellschaftliche
Bedarf an Integrationsarbeit. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und
Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) reagierte darauf mit der Erstellung der Förderrichtlinie
„Integrative Maßnahmen“. Diese Richtlinie ist regelmäßig stark überzeichnet, sodass schon immer
viele Förderanträge abgelehnt werden. Der Bedarf ist jedoch groß, die Finanzierung der Projekte
unsicher und nie ausreichend. Die Spanne der so geförderten Projekte reicht von psychosozialen
Zentren über Asyl- und Fachberatungsstellen, Begegnungsprojekte und Jugendangebote.