Am 22. Juli ereignete sich ein rassistischer Überfall auf zwei junge geflüchtete Männer in Sebnitz. Die teils vermummten Täter*innen drangen gewaltsam und mit Eisenstangen bewaffnet in das Wohnhaus der beiden Jugendlichen ein. Anschließend schlugen sie nach den beiden Männern, stießen den 18 Jahre alten Geschädigten gegen eine Wand und warfen mit Gegenständen nach beiden Personen. Dabei riefen die Täter*innen laut Polizeiangaben “fremdenfeindliche Parolen”.
Hinzugeeilten Mitbewohner*innen der aus Afghanistan stammenden Jugendlichen gelang es die Angreifer*innen zu vertreiben.
“Wir waren gerade am Abendessen, haben dann laute Geräusche gehört. Jemand aus meiner Familie ist runtergegangen, stand dann zwei maskierten und zwei unmaskierten Männern gegenüber.”
(Nachbar der Angegriffenen gegenüber Sachsen Fernsehen)
Einer der beiden Betroffenen wurde bei der Attacke so schwer verletzt, dass er medizinisch versorgt werden musste.
Von der Polizei konnte eine erste tatverdächtige Person ermittelt werden. Es wurde zudem bekannt, dass die beiden Teenager wenige Stunden zuvor auf der Straße rassistisch beleidigt und angespuckt wurden. In welchem Zusammenhang dieser Vorfall mit dem Angriff steht wird derzeit noch untersucht.
Wir wünschen den beiden Jugendlichen eine schnelle und vollständige Genesung und hoffen, dass sie die Geschehnisse gut verarbeiten können. Die Brutalität und völlig enthemmte Gewalt zeigt einmal mehr, dass sich insbesondere von Rassismus betroffene Menschen nicht frei und sicher fühlen können in Sachsen. Es ist wichtig, dass der Fahndungsdruck auf die gewaltbereite rechte Szene erhöht wird und rassistische Attacken konsequent strafrechtlich aufgearbeitet werden. Opferberatungsstellen bleiben angesichts derartiger Vorkommnisse (leider) ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der sächsischen Zivilgesellschaft.
Weder in Sebnitz, noch anderswo dürfen Angsträume einfach hingenommen und toleriert werden. Die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen muss zu jeder Zeit gewährleistet werden!
Zeug*innen, die sachdienliche Hinweise zu den Geschehnissen machen können, werden gebeten sich unter der (0351) 483 22 33 bei der Dresdner Polizei zu melden.