Am 7. Januar 2023 gedenken in Dessau rund 1600 Menschen an Oury Jalloh und fordern eine Aufklärung der Todesumstände.
Oury Jalloh wurde am 2. Juni 1968 in Kabala, Sierra Leone, geboren. Er floh vor dem Bürgerkrieg in Sierra Leone und kam im Jahr 2000 nach Deutschland und lebte in Dessau.
Am 7. Januar 2005 verbrennt Oury Jalloh gefesselt in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers. Trotz klarer Hinweise auf die Beteiligung Dritter beim Ausbruch des Feuers, wurden die Ermittlungen 2017 eingestellt.
Mai 2020 – Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) veröffentlicht eine Feature-Reihe mit erschütternden Erkenntnissen zum Tod von Oury Jalloh. Die fünfteilige Reihe legt nahe, dass der Asylbewerber aus Sierra Leone im Januar 2005 von Polizisten in Dessau getötet worden ist. Anders können die Recherchen nicht gedeutet werden, sagt Autorin Margot Overath im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT. –– MDR Sachsen-Anhalt
3. November 2021– Neues Gutachten: Oury Jalloh wurde in Zelle angezündet. Ein neues Gutachten kommt zum dem Schluss, dass Oury Jalloh von Polizisten angezündet worden ist. Das Gutachten eines britischen Brandexperten wird in Berlin vorgestellt. Die private Aufklärungsinitiative “Initiative in Gedenken an Oury Jalloh” hatte es in Auftrag gegeben. –MDR Sachsen-Anhalt
„Die Einstellung des Verfahrens ist in keinem Punkt nachvollziehbar“, sagte am Mittwoch Nadine Saeed von der Initiative Gedenken an Oury Jalloh. „Alle Sachverständigen kamen aus wissenschaftlicher Sicht immer zum gleichen Ergebnis: dass ausgeschlossen ist, dass er sich selbst angezündet hat.“ Die Behauptung der Politik, der Fall könne heute nicht mehr aufgeklärt werden, sei falsch. Die Täter seien namentlich bekannt. –-TAZ.de, Brandsimulation stützt Mordthese