Wir laden Sie, in Sachsen lebende Menschen mit eigener Migrationsgeschichte sowie engagierte Menschen aus Politik, Verwaltungen und Zivilgesellschaft in Sachsen zum Fachtag „Solidarität in der Migrationsgesellschaft: Gleiches Recht für alle“ ein. Wir möchten bei dieser Veranstaltung die systematische Ungleichbehandlung von migrierten, insbesondere geflüchteten Menschen in Deutschland thematisieren und über Wege zu Gleichberechtigung ins Gespräch kommen.

10. November 2022, 14:30 – 19:00 Uhr im Steinhaus, Steinstraße 37 in Bautzen

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgeeignet.  Bei Fragen zu weiteren Aspekten der Barrierefreiheit wenden Sie sich bitte an uns.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. In begründeten Fällen können Anreisekosten durch die Veranstaltenden übernommen werden. Bitte teilen Sie uns dies im Anmeldeformular (unten auf dieser Seite) mit.

ANMELDUNG:

Fachtag Solidarität in der Migrationsgesellschaft

Programm

14:30 Uhr     Eröffnung und Begrüßung
Hamida Taamiri, Koordinatorin von KOMMIT (Komitee von Migrantenselbstorganisationen im LK Bautzen)

14:40 Uhr     Einführung „Kämpfe um Asyl in Deutschland: Ein Rückblick auf die letzten 40 Jahre“
Das Recht auf Asyl steht spätestens seit den 1980er Jahren aufgrund seiner historischen Bedeutung und symbolischen Wirkmächtigkeit im Zentrum von Debatten um Migration in Deutschland. Rassistischen politisch-medialen Diskussionen stehen dabei meistens engagierte Akteure der Zivilgesellschaft entgegen – wie z.B. selbstorganisierte Migrant*innenorganisationen, die auf die Belange verschiedener von restriktiver und diskriminierender Migrations- und Asylpolitik betroffene Communities aufmerksam machen. Ein Rückblick auf die letzten 40 Jahre soll zeigen, wie sich die Problemlagen von Migration, Asyl und Rassismus sowie Antworten darauf verändert haben und was wir heute von diesen lernen können.
Dr. Tanita Jill Pöggel, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM e.V.)

15:15 Uhr     Podiumsdiskussion „Gleiche Rechte, gleiche Chancen, Gleichbehandlung?  Erfahrungen migrierter Menschen in Sachsen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede“
Podiumsgäste:

  • zu verschiedenen Zeiten nach Sachsen migrierte Menschen
  • Carolin Helmecke (Fachanwält*in für Migrationsrecht)
    Moderation: Rudaba Badakhshi, Leipzig (Regionalkoordinatorin bei DaMigra und Vorsitzende ZEOK e.V.)

16:30 – 17:00 Uhr     Pause und Vernetzung
Snacks und Getränke werden bereitgestellt

17:00 Uhr Workshops

WS 1: Bedarfe und Problemlagen von migrantischen Communities

Workshop für Menschen mit eigener Migrationsgeschichte

Paolo Le van und Devika Herrmann (Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen e.V.)

Als Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen e.V. (DSM) unterstützen wir nicht nur unsere Mitglieder, sondern alle Migrant*innen und Migrant*innenorganisationen in Sachsen. Wir möchten darüber ins Gespräch kommen, welche Probleme es gibt und welche Themen migrantische Communities in Ostsachsen beschäftigen. Dabei wollen wir Lösungen diskutieren und nachhaltige Unterstützungsnetzwerke aufbauen. Egal ob Selbstorganisationsfragen, Probleme mit der Verwaltung, die Beantragung von Projekten oder größere Themen. Was nicht vor Ort besprochen und gelöst werden kann nehmen wir auf die nächste Ebene mit.

WS 2: Zusammenarbeit zwischen „alten“ und „neuen“ Migrant*innen
Workshop für Menschen mit eigener Migrationsgeschichte

Ely Almeida: Schwarz, (Pronomen: sie): Ist Trainerin und Mitarbeiterin der LAG pokuBi Sachsen.
Alexis Vidal Cabezas: Frau of colour, seit 13 Jahren in Deutschland. Trainerin und Mitarbeiterin der LAG pokuBi Sachsen e.V.

Was erwartet dich in diesem Space?
Eine konstruktive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Perspektiven, dem Zulassen von „anders sein“ und einen konstruktiven Umgang mit Unterschieden.
„Zusammenarbeit funktioniert am besten, wenn jedes Gruppen-/Teammitglied geschätzt wird und sich als Teil der Gruppe fühlt“. Dazu braucht es eine wohlwollende Atmosphäre und Wertschätzung aller Beteiligten. In diesem Raum habt ihr die Möglichkeit euch kennenzulernen, eure Gedanken mitzuteilen, Ziele der Zusammenarbeit zu formulieren und Wege besprechen, die ihr gemeinsam gehen wollt.

WS 3: Spielräume von Politik, Verwaltung und Mehrheitsgesellschaft für Gleichberechtigung zu wirken
Moderation: Hasina Amirat, Beraterin für Menschen im Asylverfahren im Projekt ACT des Sächsischen Flüchtlingsrates und Mitglied im Landesbeirat für Integration.
Dave Schmidtke, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Politik und Vernetzung beim Sächsischen Flüchtlingsrat.

Im Workshop werden aktuell existierende Strukturen zur politischen Partizipation für Geflüchtete in Sachsen vorgestellt und deren Wirkungsmechanismen verglichen. Hier existieren landesweite wie lokale Institutionen in Form von Migrations- bzw. Integrationsbeiräten, die bereits erste Erfolge migrantischer Beteiligung in politischen Prozessen vorweisen konnten. Außerdem wollen wir deutlich machen, dass die Verwaltungen in Sachsen höchst unterschiedlich agieren und aufzeigen, in welchen Regionen bereits jetzt Spielräume für Migrant*innen genutzt werden und wo dies nicht passiert.

18:30 Ausblick und Abschluss

19:00 Ende

Gesamtmoderation: Rudaba Badakhshi, Leipzig

Rudaba Badakhshi (sie/ihr) ist hauptamtlich als Regionalkoordinatorin bei DaMigra tätig, Vorsitzende des ZEOK e.V. sowie freiberufliche Referentin, Trainerin und Moderatorin. Ihre Schwerpunkte: Transkulturelle Bildungsarbeit, Antirassismus, Diversity, Feminismus, Empowerment mit Fokus auf Flucht, Migration, Arbeit.

Hinweis: Vor und nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, am Veranstaltungsort die Ausstellung „Weiß-Schwarz REBOOT“ des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Sachsen e.V. (ENS) zu besichtigen.

Antidiskriminierungsregel

Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Quelle: https://mso-komitee.de/termine/fachtag_bautzen/