Quelle: Leipziger Zeitung – Von Romano Sumnal – Verband der Roma und Sinti in Sachsen
Am Donnerstag, 6. Oktober 2022, findet ab 16 Uhr in der Alten Handelsbörse zu Leipzig die feierliche Auftaktveranstaltung der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Sachsen (MIA Sachsen) statt. MIA Sachsen ist bei Romano Sumnal – Verband der Roma und Sinti in Sachsen angesiedelt und ist Teil einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Melde- und Informationsstellen Antiziganismus, die vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma koordiniert und vom vom Bundesfamilienministerium, finanziert wird.
„Rassismus gegen Roma und Sinti ist bei uns in Sachsen und in Deutschland leider immer noch allgegenwärtig, wir erleben ihn überall. Um Antiziganismus grundsätzlich bekämpfen zu können müssen wir informieren und aufklären. Wir müssen aber auch genau wissen, wo und wie sich dieser zeigt und wer antiziganistische Handlungen begeht. Dies wollen wir mit unserer Melde- und Informationsstelle erreichen. Aus diesem Grund bin ich froh, dass wir in Sachsen in dieser Pilotphase mit starten können“.
Bei der Auftaktveranstaltung am 6. Oktober, wird die Arbeitsweise der Meldestelle vorgestellt. Außerdem sollen mit etablierten Akteuren auf diesem Feld die Chancen und Hürden einer solchen Meldestelle diskutiert werden.
In einer Podiumsdiskussion diskutieren Sotiria Midelia vom Antidiskriminierungsbüro Sachsen, Tina Sanders von der Melde- und Beratungsstelle Antisemitismus Sachsen, Violeta Balog von Dosta – Dokumentationsstelle Antiziganismus beim Verein Amaro Foro e.V. aus Berlin und Melissa Sejdi von Romano Sumnal e.V. und Vorstandsmitglied des Bundesjugendverbands Amaro Drom darüber, warum die Dokumentation rassistischer Diskriminierung so wichtig ist und was damit erreicht werden soll. Gleichzeitig werden auch Hürden, Hindernisse und Probleme bei der Einrichtung einer Dokumentationsstelle und bei der Dokumentation rassistischer Diskriminierung erörtert.
Im Anschluss an die Diskussion können die Gäste die Diskussion im Gespräch bei Imbiss und Getränken weiter vertiefen, außerdem kann man sich die Ausstellung „Auf dem Dienstwege…“ Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus“ anschauen. Diese Ausstellung verdeutlicht, was die Schattenseiten des Dokumentierens und Meldens sein können.